Volksbank Ruhr Mitte spendet 10.000 Euro

Hertener Tafel hält Angebot in Pandemie aufrecht

Herten – Die Pandemie stellt die Arbeit der Tafeln deutschlandweit vor große Herausforderungen. Um die Gesundheit der Ehrenamtlichen und Kunden zu schützen, müssen sie neue Konzepte erarbeiten und umsetzen. Im Frühjahr 2020 stellten viele Tafeln ihre Arbeit ein. Nicht so die Hertener Tafeln! Mithilfe großzügiger Spenden – wie die der Volksbank Ruhr Mitte – konnten sie ihr Tafelangebot durchgängig aufrecht halten.

Zu Normalzeiten versorgen die Tafelläden in Herten Süd und Westerholt 240 Haushalte mit je drei bis vier Mitgliedern in der Woche. Pandemiebedingt musste die Tafel zwar ihr Angebot einschränken. Doch geschlossen im Sinne von „kein Angebot“ hatte sie nie. Darauf ist Jan Hindrichs, Geschäftsführer der Caritas Herten und verantwortlich für die Caritas-Läden, sehr stolz. „Die Läden bzw. die ‚Tafel ambulant‘ hatten die ganze Zeit über ‚geöffnet‘.“

von Links: Bernhard Felling (Leiter Herten-Mitte Volksbank), Ingo Abrahams (Vorstand Volksbank), Jan Hindrichs (Geschäftsführer Caritas), Bernd Möller (Leiter Tafelläden)

110 Haushalte wöchentlich
Unter den derzeitigen Bedingungen können die Hertener Tafeln noch durchschnittlich 110 Haushalte wöchentlich versorgen. Für mehr fehlen ihnen die ehrenamtlichen Helfer, die altersbedingt eher zur Risikogruppe gehören. Auch ist die Warenvorbereitung mit den Hygieneauflagen wesentlich zeitaufwendiger und teurer geworden. Jan Hindrichs erläutert das an einem Beispiel: „Früher genügte ein Transporter, besetzt mit zwei Personen, um die Waren abzuholen. Jetzt müssen wir Abstandsregeln einhalten und mit einem zweiten Wagen vorfahren.“

Bernhard Felling – Leiter der FinanzCenters  Herten-Mitte – hat sich vor Ort umgesehen und ist beeindruckt: “Die Ausgabe wurde komplett umorganisiert. Die Lebensmittel sind vorverpackt. Die Ausgabe erfolgt nach telefonischer Terminvereinbarung zu festen Abholzeiten.“

Die Einhaltung von Abstandsregeln ist teuer
„Das alles kostet sehr viel Zeit und Geld“, erklärt Jan Hindrichs. „Um die Abstandsregeln einhalten zu können, mussten wir zusätzliche Fahrzeuge und –übergangsweise – Ladenlokale anmieten. Wir mussten uns digitalisieren, um z. B. die telefonische Terminvergabe einzurichten. Weiteren Aufwand verursachten der zeitweise erforderliche Zukauf von Lebensmitteln, die Anwerbung neuer ehrenamtlicher Helfer oder das notwendige Verpackungs- und Hygienematerial. Da helfen uns die 10.000 Euro der Volksbank Ruhr Mitte enorm.“
 

Die Anstrengungen haben sich gelohnt
„Mit großzügigen Spenden und vielen tatkräftigen Ehrenamtlichen konnten wir unser Tafel-Angebot unter erschwerten Bedingungen, mit gewissen Einschränkungen durchgängig aufrechterhalten.“, freut sich Jan Hindrichs.

Doch auch ohne Corona sind die Tafeln ein Zuschussgeschäft und auf regelmäßige Hilfe angewiesen: Die monatlich fixen Kosten für Ladenlokale, Fahrzeuge und Personal, die Kosten für Unterhalt und Ersatzbeschaffung von technischer Infrastruktur wie Kühlgeräten, Luftreiniger sowie diverse Nebenkosten können mit den Erlösen aus dem Verkauf der gespendeten Lebensmittel bei Weitem nicht gedeckt werden. Die großzügigen und regelmäßigen Spender und die vielen Ehrenamtlichen, die ihre Zeit spenden, geben den Tafeln die Planungssicherheit, die diese für ihr langfristig angelegtes, auf Vertrauen bauendes Angebot brauchen.