Volksbank Ruhr Mitte beschließt ergänzende Sicherheitsmaßnahmen gegen massiven Sprengstoffeinsatz!

Nach der Sprengung in Herten-Langenbochum am letzten Freitag, erfolgte eine weitere Sprengung in Marl-Polsum. Dadurch wurde die Filiale beschädigt, die Statik blieb intakt. Die Täter konnten mit einem dunklen Fahrzeug fliehen.


„Die aktuellen Fälle, die uns große Sorgen machen, zeigen, dass auch umfangreiche Sicherheitsmaßnamen nur teilweise wirken. Angesichts des massiven Einsatzes von Festsprengstoff wird es immer schwieriger Angriffe abzuwehren“, schildert Dr. Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank Ruhr Mitte und ergänzt: „Aus unserer Sicht ist hier ganz klar auch die Polizei gefordert. Mit banküblichen Sicherheitsmaßnahmen, die den Empfehlungen der Polizei entsprechen, ist dem Problem dauerhaft nicht mehr zu begegnen. Und das Problem betrifft ja nicht nur uns, sondern alle Banken und Sparkassen mit SB-Standorten und Filialen in Deutschland.“


Die Volksbank Ruhr Mitte hat in den letzten zwei Jahren ihre Geldautomaten gegen neue Geräte ausgetauscht, die dem aktuellen Sicherheitsstandard entsprechen und auch darüber hinaus in die Sicherheitstechnik investiert. Zudem wurden seit Sommer die SB-Center nachts geschlossen.

Ein wesentliches Problem ist es aus Sicht der Bank, dass nach dem massiven Sprengstoffeinsatz die Zeit zwischen der Alarm-Meldung und der Flucht der Täter für die Polizei nicht ausreicht, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Die Fahndungsmaßnahmen per Hubschrauber sind gegen die hochmotorisierten Fluchtfahrzeuge bisher nicht erfolgreich.

Die Sprengung in Marl-Polsum ist bereits die dritte einer Geschäftsstelle der Volksbank Ruhr Mitte in kurzer Zeit. Auch andere Geldinstitute der Region waren zuvor mehrfach betroffen. So gab es auch in dieser Nacht eine weitere Sprengung im Ruhrgebiet.

Als ergänzende Schutzmaßnahme für die SB-Stellen und vor allem für mögliche Passanten und die Anwohner, hat die Volksbank bereits am Freitag ergänzende Sofortmaßnahmen eingeleitet. Dazu zählen u.a.:
- Dauerhafte Präsenz des Wachschutzes bzw. nächtliche Leerung der Automaten
- Erweiterung des Einsatzes von Farbpatronen, die das Geld
   unbrauchbar machen
- Reduzierung der Bargeldbestände
- Schließung der SB-Center in Ückendorf und Feldmark

„Wir bitten unsere Kunden um Verständnis, dass es aufgrund dieser Sicherheitsmaßnahmen zu Einschränkungen kommt.“ so Michael Wohlfarth (zuständiger Bereichsleiter). „Wir bitten unsere Kunden, sich möglichst tagsüber mit Bargeld einzudecken, da wir die Zeiten an einigen Stellen vorübergehend leicht einschränken müssen.“

Parallel arbeitet die Bank nach Auskunft von Wohlfarth weiter mit Hochdruck am Ausbau der mechanischen Sicherungssysteme.

Die beschädigten SB-Filialen Herten-Scherlebeck, -Langenbochum und die Filiale Marl-Polsum sollen schnellstmöglich, mit einem ergänzenden Sicherheitskonzept, wieder in Betrieb genommen werden. In der Filiale Polsum soll der Betrieb in ca. einer Woche wieder aufgenommen werden. Für Langenbochum und Scherlebeck rechnet die Bank mit einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen.
Die Volksbank Ruhr Mitte bittet alle Kunden der Filiale Marl-Polsum, auf die Stellen Herten-Westerholt oder Gelsenkirchen-Buer auszuweichen. Vorübergehend werden die Gebühren für einen Bargeldbezug an Automaten der Volksbank Marl-Recklinghausen oder der Sparkasse Vest erstattet.
Das vorsorglich am Freitag außer Betrieb genommene SB-Center in Herten-Disteln soll in Kürze, mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, wieder zur Verfügung stehen.

„Die Anpassung unseres Filialnetzes haben wir bereits vor Jahren weitgehend abgeschlossen“, erklärt Bottermann. „Wir werden die Sprengungen nicht zum Anlass nehmen, Standorte zu schließen, bei denen eine Schließung nicht bereits geplant war. Die Bedürfnisse unserer Kunden stehen im Mittelpunkt.“

Pressemitteilungen der Polizeistelle in Recklinghausen:

Am 28.11.2022 ereignete sich gegen 03:05 Uhr im Marler Ortsteil Polsum eine Sprengung eines Geldautomaten, welcher im Vorraum einer Bankfiliale aufgestellt war. Die Bankräumlichkeiten wurden dabei erheblich beschädigt. Das Gebäude, in dem sich die Filiale befindet, ist nach derzeitigem Stand aber nicht einsturzgefährdet. Es wurde niemand verletzt.
Nach Zeugenangaben flüchtete vom Tatort ein dunkler Pkw, vermutlich Audi mit Gelsenkirchener Kennzeichen, mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Gelsenkirchen-Hassel.
Das Fahrzeug war demnach mit vier Personen besetzt, von denen drei zur Tatausführung die Bankfiliale betraten, während der vierte Täter im Fahrzeug wartete. Die Täter waren bei Tatausführung maskiert und trugen Stirnlampen.


Zur Fahndungsunterstützung wurde unter anderem ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Die weiteren Ermittlungen, auch hinsichtlich einer möglichen Tatbeute, dauern an.
Zeugen, die im Besitz von Fotos oder Videos der Tat sind, werden gebeten, diese im Hinweisportal des LKA hochzuladen.

 

Unter dem Link https://nrw.hinweisportal.de/ ist dies schnell und unkompliziert möglich. Als Ereignis wählen Sie bitte "Geldautomatensprengung NRW" aus und können dann die Videos und/oder Fotos hochladen.

 

Rückfragen bitte an:

 

Polizeipräsidium Recklinghausen
Leitstelle
Alexander Schild
Telefon: 02361/55-2979
Fax: 02361/55-2990
E-Mail:
re.lst@polizei.nrw.de
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