Tafel Gelsenkirchen hält alle Läden offen

Volksbank Ruhr Mitte spendet 10.000 Euro

Gelsenkirchen – Im Frühjahr 2020 mussten viele Tafeln ihre Arbeit pandemiebedingt einstellen. Das traf besonders viele hilfsbedürftige Mitmenschen, die Kunden dieser Tafeln sind. Nicht so in Gelsenkirchen: Ob Altstadt, Buer, Hassel, Erle, Horst oder Rotthausen – alle Ausgabestellen der Tafel Gelsenkirchen blieben geöffnet. Die 10.000 Euro der Volksbank Ruhr Mitte will die Tafel einsetzen, um die durch Corona erhöhten Betriebskosten zu decken.

Die Tafelläden in Gelsenkirchen unterstützen 2.500 Haushalte in der Woche – auch in Pandemiezeiten. „Von unseren 175 Ehrenamtlichen sind nur wenige ausgefallen. Wir konnten das Angebot in allen Läden durchgehend und nur durch Hygiene-Auflagen eingeschränkt aufrechterhalten.“ Hartwig Szymiczek, Geschäftsführer der Tafel Gelsenkirchen, ist stolz auf seine Helfer.

Besuch in der Sortier-/ und Aufbereitungsstelle der Gelsenkirchener Tafel: Hartwig Szymiczek (dritter von links), Dr. Peter Bottermann (vierter von links)

Nicht weniger, aber andere Kunden
„Wir erleben in Gelsenkirchen aktuell eine neue Form der Not. Menschen fragen die Unterstützung unserer Tafel nach, die vorher nicht auf externe Hilfen angewiesen waren: Menschen, die aufgrund der Krise in Kurzarbeit sind, die ihren Job verloren haben oder Selbstständige, denen die Aufträge wegbrechen. Gleichzeitig erreichen wir die nicht mehr, die vor der Pandemie zu uns kamen. Vor allem ältere Menschen nehmen unser Angebot aus Angst vor Ansteckung aktuell weniger wahr“, erklärt Hartwig Szymiczek.

Geöffnet trotz Corona
Alle Ausgabestellen der Tafel Gelsenkirchen waren und bleiben geöffnet. Die angemeldeten Kunden werden gebeten, erst zu den vereinbarten Terminen zu erscheinen. Auch das Warten in den Räumen der Tafel ist nicht möglich. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, wird nur eine begrenzte Anzahl von Kunden, die zügig bedient werden kann, eingelassen.
„Das funktioniert dankt der Hilfe der Freiwilligen ausgesprochen gut“, so Dr. Peter Bottermann – Vorstand der Volksbank Ruhr Mitte –, der sich in der Ausgabestelle Buer umgesehen hat.

Ausstattung und Versorgung war nie Engpass
Mit ihren acht Fahrzeugen fährt die Tafel täglich unverändert auf fünf Touren circa 130 Supermärkte und Bäckereien an, um die Spenden einzusammeln. Weil Hotels und Gastronomen nicht öffnen dürfen, bleibt auch im Großhandel viel liegen. Ware, die jetzt die Regale der Tafelläden füllt. Sachspenden wie Schutzmasken, Raumfilter, Desinfektionsmittel oder Spritzschutzvorrichtungen helfen, die Hygiene-Auflagen in den Läden umzusetzen und die laufende Betriebsbereitschaft herzustellen.

Unverändertes Tafelangebot
Einmal wöchentlich können sich Menschen in akuten Notlagen und solche, die nur über ein geringes Einkommen verfügen – nach Vorlage der entsprechenden Bewilligung oder des GE-Passes und Ausweises – mit Lebensmitteln und, sofern vorhanden, anderen Dingen des täglichen Bedarfs versorgen.

Auch nach Corona hilfsbedürftig
Die Tafeln bleiben auch ohne Corona auf regelmäßige Hilfe angewiesen: Die monatlich fixen Kosten für Ladenlokale, Fahrzeuge und Personal, die Kosten für Unterhalt und Ersatzbeschaffung von technischen Geräten sowie diverse Nebenkosten können mit dem eher symbolischen Obolus von 2 Euro pro Wareneinkauf bei Weitem nicht gedeckt werden. Dafür braucht es regelmäßige Spender wie die Volksbank Ruhr Mitte.