Kellerdecke dämmen & Wärmeverlust mindern

In 2021 führte die Bundesregierung eine CO2-Bepreisung für die Bereiche Wärme und Verkehr ein, mit dem Ziel, die CO2-Emissionen über einen höheren Kohlenstoffpreis zu reduzieren. Bis 2025 soll der CO₂-Preis Jahr für Jahr angehoben werden. Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Erhöhung des CO2-Preises noch ausgesetzt. Verbraucher sollten nicht zusätzlich zu den gestiegenen Energiekosten in Folge des Krieges in der Ukraine belastet werden. Angesichts der sich entspannenden Energiepreise hält die Bundesregierung die Erhöhung nun für vertretbar. Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der CO₂-Preis pro Tonne ausgestoßenem CO2 45 Euro.

Ein Grund mehr, darüber nachzudenken, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Energiekosten auf Dauer senken können. Die Dämmung der Kellerdecke wäre eine. Angesichts der vergleichsweise geringen Investitionskosten – die sich durch Do-it-yourself weiter senken lassen – und der erzielbaren Wirkung ist sie sogar eine sehr wirtschaftliche Maßnahme.

Die Dämmung der Kellerdecke lohnt sich

Im Wärmehaushalt eines Hauses spielen Kellerdecken eine wichtige Rolle. Ohne ausreichende Isolierung gelangt durch sie die kalte Kellerluft in die darüber liegenden Wohnräume. Der Boden über dem Keller ist kalt – im Winter eiskalt. Weil dann die Oberflächentemperatur des Bodens besonders stark abfällt. Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) zufolge kann der Wärmeverlust im Kellerbereich bis zu 20 Prozent des Wärmeverlusts des gesamten Gebäudes betragen. Mit einer Dämmung der Kellerdecke bewirken Sie zweierlei: Sie senken den Wärmeverlust und damit Ihre Energiekosten und erhöhen Ihren Wohnkomfort.

Vor der Installation

Bevor Sie mit den Dämmarbeiten beginnen, sollten Sie prüfen, ob die Deckenfläche trocken ist. Vor allem ältere Keller sind häufig feucht. In der Regel genügen eine gute Belüftung und eine höhere Kellerinnentemperatur. Bei stärkerer Feuchtigkeit setzen Sie einen Bautrockner ein. Erst wenn die Kellerdecke trocken ist, können Sie mit den Dämmarbeiten beginnen.

Welche Materialien eignen sich für die Dämmung der Kellerdecke

Die Deckendämmung eignet sich ideal für unbeheizte Keller. Für die Isolierung werden Dämmplatten direkt unter die Kellerdecke geklebt oder gedübelt. Nachteil: Die lichte Raumhöhe des Kellers wird reduziert.

Gemäß GEG (Gebäude-Energieeinspar-Gesetz) darf der Wärmeverlust durch eine gedämmte Kellerdecke maximal 0,30 W/m²K betragen. Die Dämmplatten sollten dafür – abhängig von der Dämmwirkung des verwendeten Materials – eine Dicke von zehn bis zwölf Zentimetern haben. Wer eine bessere Dämmung wünscht und staatliche Zuschüsse beantragen möchte, sollte die Dämmung von einem Fachbetrieb durchführen lassen.

Bei der Auswahl des Dämmmaterials sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Die Ebenheit der Decken, die Tragfähigkeit des Untergrunds und die gewünschte Optik. Um Raumverluste zu verringern, sollten Sie einen Dämmstoff mit niedriger Wärmeleitfähigkeit wählen.

Bei horizontalen und glatten Kellerdecken haben Sie diverse Optionen. Hier müssen Sie bei der Auswahl in erster Linie auf die Ausführung der Oberflächen und die Anforderungen an den Brandschutz achten.

In Kellergewölben muss der gewählte Dämmstoff sich an die vorgegebenen Rundungen anpassen können.

Hartschaumplatten (in der Regel aus Styropor / Polystyrol) erzielen einen hohen Dämmwert. Die Platten halten den Raumverlust gering, eignen sich also gut für Räume mit niedriger Deckenhöhe. Sie sind jedoch leicht entflammbar und können deshalb nur in brandschutzsicheren Räumen verwendet werden. Für Heizungsräume und Flure taugen sie nicht.

Anders ist es bei mineralischen Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle. Sie sind brandschutzsicher, erreichen allerdings einen etwas niedrigeren Dämmwert. Es gibt sie beschichtet oder unbeschichtet. Beschichtete Platten erfordern keine weitere Verkleidung, wiegen aber mehr. Unbeschichtete Platten sind leichter und lassen sich besser anpassen.

Natürliche Dämmstoffe wie Platten oder Matten aus Schafwolle, Holz- oder Kokosfasern erzielen zwar keine so hohen Dämmwerte wie mineralische oder Hartschaumplatten, sind aber nachhaltig. Je nach Beschaffenheit können diese auch verputzt werden. Die beste Nachhaltigkeitsbilanz weist Zellulose auf. Das Dämmmaterial wird aus Altpapier hergestellt und sollte nur in sehr trockenen Räumen angebracht werden. Die Dämmung kann Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Wird sie nass, neigt sie zur Bildung von Schimmel.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen

Die Investitionskosten sind angesichts der erzielbaren Heizkostenersparnis gering. Für das Material müssen Sie – abhängig von Qualität und Dicke des Dämmstoffs – mit Kosten ab 25 Euro pro Quadratmeter rechnen. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb mit der Montage, liegen die Gesamtkosten bei circa 60 Euro pro Quadratmeter. Bei komplexeren Deckenkonstruktionen steigen die Kosten. Je mehr Zwischenwände eingezogen sind, desto kleinflächiger und zeitintensiver muss gearbeitet werden.

Wer mit der Sanierung die Energieeffizienz des Hauses verbessert, kann dafür Fördermittel von der KfW bekommen. Weitere Anlaufstellen für Fördergelder sind die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Unter www.foerderdatenbank.de erhalten Sie einen Überblick über Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU. Auch die Kommunen oder Städte bieten spezielle Förder-Programme an.

Sie ziehen eine Dämmung Ihrer Kellerdecke in Erwägung?

Bei der Finanzierung und Nutzung der Fördermittel unterstützen und beraten wir Sie gerne.