Der Vorstand – Ingo Abrahams und Jörg Lott – ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Das Betriebsergebnis übertraf mit 28,5 Mio. EUR unsere Planung bei weitem“, erklärte Ingo Abrahams. Allerdings führten das stark gestiegene Zinsniveau sowie die hohe Inflation zu einem Rückgang der privaten und gewerblichen Kreditnachfrage und zu Umschichtungen von Kundeneinlagen in festverzinsliche Wertpapiere. Die Bilanzsumme verringerte sich damit um rund 140 Mio. EUR (- 5,2 Prozent), während sich die gesamten Wertpapieranlagen der Kunden um netto 139 Mio. EUR erhöhten.
Vertreterversammlung 2024
Volksbank Ruhr Mitte verdoppelt Jahresüberschuss in 2023 - Mitgliedervertreter stimmen Dividende von 3,5 Prozent zu
Die Volksbank Ruhr Mitte erzielte 2023 trotz schwieriger politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein erfreuliches Ergebnis. Die Bank beschloss das Jahr mit einem Überschuss von 3,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,5 Mio. EUR) sowie einem Bilanzgewinn in gleicher Höhe.
Erneut Wachstum bei Einlagen und im Wertpapiergeschäft
„2023 war trotz schwacher Wirtschaftszahlen und Inflation ein gutes Jahr für Aktienanleger“, betonte Jörg Lott. Der deutsche Leitindex DAX kletterte im Jahresverlauf um rund 20 Prozent. Während die Kundeneinlagen um 128,6 Mio. EUR sanken (- 6,1 Prozent) stieg das Kunden-Depotvolumen um 224,5 Mio. EUR (+ 23,5 Prozent) auf 1.180,8 Mio. EUR (Vorjahr 956,2 Mio. EUR). Viele Kunden nutzten das erhöhte Zinsniveau, um ihr Kapital in festverzinsliche Anleihen anzulegen. Darüber hinaus zeigten die Kunden der Volksbank Ruhr Mitte ein hohes Interesse an vermögensverwaltenden Mandaten sowie an Investmentfonds. Dabei waren auch im Geschäftsjahr 2023 nachhaltige Aspekte ein wichtiges Entscheidungskriterium. Es wurden knapp über 1.700 neue Investment-Sparverträge abgeschlossen.
„Wir gehen davon aus, dass die Zinsentwicklung ihren Scheitelpunkt erreicht hat“, erklärte Jörg Lott. „Unsere Volkswirte rechnen damit, dass die EZB den Leitzins noch in diesem Jahr in zwei bis drei Schritten senken wird. Was bedeutet, dass die Zinssätze für kurzfristige Anlagen tendenziell eher rückläufig sein werden. Wir empfehlen unseren Kunden, sich jetzt noch das attraktive Zinsniveau zu sichern, vor allem aber auf eine ausgewogene Vermögensstruktur zu setzen.“
Kundenforderungen rückgängig
Die Kundenforderungen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 20,5 auf 1.645,9 Mio. EUR (Vorjahr 1.666,5 Mio. EUR). Das gestiegene Zinsniveau, massive Kostensteigerungen im Bausektor und die nachhaltige Verunsicherung von Immobilieninteressenten durch das Gebäude-Energiegesetz sowie zeitweise nicht zur Verfügung stehender Fördermittel drückten die Nachfrage nach Wohnungsbaufinanzierungen erheblich. Auch im Firmenkundengeschäft dämpften steigende Kosten und die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung die Investitionsbereitschaft.
Ertragslage stabil
Den Zinsüberschuss konnte die Bank aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus deutlich auf 51,6 Mio. EUR (+ 21,7 Prozent) ausbauen. Die Provisionen im Bereich Zahlungsverkehr und Kontoführung beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 10,2 Mio. EUR.
Der Anstieg der Erträge aus dem Wertpapier- und Depotdienstleistungsgeschäft übertraf die Rückgänge bei den Vermittlungserträgen. Insgesamt konnte ein um 2,8 Prozent höherer Provisionsüberschuss erzielt werden.
Aufwendungen unter Plan
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Bank 363 Mitarbeiter (inklusive der Mitglieder des Vorstands). Ebenso in der Zahl enthalten sind 21 Auszubildende und 102 Teilzeitkräfte. Weniger Mitarbeiter (Vorjahr 378) sowie geringere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen senkten die Personalaufwendungen um 2,4 Prozent.
Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 5,8 Prozent oder 0,9 Mio. EUR auf 16,5 Mio. EUR – vor allem infolge höherer Aufwendungen für technische und bauliche Sicherheitsmaßnahmen. Alle 31 Geldautomaten stattete die Volksbank mit aktiven Färbesystemen aus und sicherte sie durch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen in den Selbstbedienungscentern. Ein weiterer Teil der Kosten entfiel auf die Modernisierung der Hauptstelle in Gelsenkirchen-Buer.
Dividende von 3,5 Prozent beschlossen
Das Betriebsergebnis vor Bewertung erhöhte sich im Jahr 2023 von 19,4 Mio. EUR auf 28,5 Mio. EUR. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme verbesserte es sich von 0,72 Prozent auf 1,08 Prozent.
Das Bewertungsergebnis – stark beeinflusst durch das wirtschaftliche Umfeld – beläuft sich auf minus 11,9 Mio. EUR. Nach Abzug des Steueraufwands und der Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken verbleibt für das Geschäftsjahr 2023 ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,0 Mio. EUR und ein Bilanzgewinn in gleicher Höhe.
Die Mitgliedervertreter stimmten dem Dividendenvorschlag des Vorstands zu. Die Dividenden in Höhe von 980,56 TEUR (3,5 Prozent pro Geschäftsanteil) werden bereits am 29.05.2024 an die Mitglieder ausgezahlt.
Modernisierung der Hauptstelle im Plan
Alle Bauarbeiten liegen im Plan – dies betrifft sowohl die Bauzeit als auch die Kosten. „Für unsere Kunden und Mitarbeiter entsteht eine moderne und zukünftigen Ansprüchen berücksichtigende Beratungs- und Arbeitswelt. Parallel wurde das gesamte Gebäude den aktuellen Bestimmungen an Brand- und Klimaschutz folgend modernisiert. Bis voraussichtlich Ende 2025 wird die vollständige Erneuerung von der Tiefgarage bis zur ersten -> zweiten Etage abgeschlossen sein“, erläutert Ingo Abrahams.
Omnikanalplattform ausgebaut
Auch die Neugestaltung der Bank- und Kundenanwendungen macht große Fortschritte. Es wurden eine Vielzahl modernisierter Anwendungen auf den Weg gebracht. Mit der Neugestaltung der VR BankingApp, die von immer mehr Kunden genutzt wird, konnte die Volksbank das Angebot an Services und Produkten, über die Transaktionen online erledigt werden können, weiter ausbauen. „Dem Ausbau der Servicemöglichkeiten im Online-Banking, auf der Homepage, über das KundenDialogCenter und den VR-Videoservice werden sukzessive neue Beratungsanwendungen folgen“, verspricht Jörg Lott. „Bis Mitte 2025 erhält unser Internetauftritt ein neues Gesicht – mit innovativen Diensten und angepasstem Screendesign.
Vertreterversammlung beschließt Jahresabschluss
Im Rahmen der Vertreterversammlung in der Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck genehmigten die anwesenden Vertreter einstimmig den Jahresabschluss und stimmten dem Vorschlag zur Gewinnverwendung zu. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Peter Jahn, Markus Meinhövel und Wernher Schwarz einstimmig wiedergewählt.