Nachhaltige Kulturförderung in der vom Strukturwandel betroffenen Stadt Herten

30 Jahre Partnerschaft mit dem Kulturamt Herten für ein lebendiges Kulturleben im nördlichen Ruhrgebiet

Mit der Schließung der Bergwerke, auf denen in der Spitze bis zu 8.000 Arbeitnehmer beschäftigt waren und dem damit verbundenen Verlust von Kaufkraft, begann der Verfall der Hertener Innenstadt und des städtischen Kulturlebens. Wenige Jahre nach der letzten Schicht auf den Zechen Ewald und Schlägel und Eisen, schloss auch das Hertener Gloria-Theater für immer die Türen. Eine Teilhabe an einem Kulturangebot war nur durch ein Theater-Abo in der Nachbarstadt Recklinghausen möglich.

Dies war der Anlass für eine besondere Patenschaft und Initiative, denn für ein ansprechendes Kulturangebot in der Stadt standen nur wenige Räumlichkeiten und kaum finanzielle Mittel zur Verfügung. Aus dieser Not geboren ging ein städtischer Mitarbeiter erstmals auf die Suche nach Sponsoren. Im Anschluss an eine Einzelförderung wuchs dann unserseits die Idee, durch eine feste Zusage die verlässliche Grundlage für ein breiteres Angebot und einen Ausbau des Hertener Kulturlebens zu schaffen. Die Finanzierung der ersten neuen Kulturangebots, der Kleinkunstreihe 7nach8, war gesichert. Aufgrund der strengen Regeln für die städt. Haushaltführung, war es den Kulturschaffenden sonst nicht möglich, das Risiko für nicht vollständig verkaufte Tickets, z. B. bei noch nicht bekannten Nachwuchskünstlern, zu übernehmen.

Es begann eine stets mit großem Engagement verbundene Partnerschaft. Nach den Anfängen im Saal des kleinen Bürgerhaus Süd und in der Aula der Gesamtschule kamen viele weitere Veranstaltungen, in dem neu gebauten Glashaus (Bücherei) sowie auf öffentlichen Plätzen, hinzu. u.a.

·         Kleinkunstreihe 7nach8

·         Klangraum Glashaus (Konzertreihe)

·         Summer in the City (breites Angebot verschiedener Kulturveranstaltungen)

·         Kunstmarkt mit Kulturprogramm und Straßentheater

·         Straßentheater in der City oder anderen öffentlichen Plätzen

·         Kindertheaterreihe Kithea

·         EXTRASCHICHT vor Ort

·         Jugend-Kunstschultag

Viele nationale und internationale Künstler, beleben seitdem das Leben in Herten. Das kulturelle Leben in der Stadt wurde dabei stets von einem außerordentlichen Engagement der städt. Mitarbeiter getragen, überwiegend gestaltet und vorangetrieben von Bernd Uppena und Bettina Hahn. Viele Künstler, wie z. B. Dieter Nuhr, die heute bundesweit bekannt sind, machten ihre ersten Karriereschritte auch in Herten. Besondere Highlights waren die großen Straßentheateraufführungen und das vielfältige Kultur-programm im Rahmen des Kunstmarktes im Schlosspark. Während der Pandemie gelang es nahezu alle Veranstaltungen, mit reduziertem Besuch oder online fortzuführen und so einerseits in der tristen Zeit Impulse zu geben und anderseits den Künstlern ein Einkommen zu sichern.

Gemeinsam gelingt es uns, den sehr engagierten Mitarbeiter*innen des Kulturbüros und der Volksbank Ruhr Mitte, als Förderer und Partner, nun bereits 30 Jahren das kulturelle Leben in Herten verlässlich zu gestalten und mit vielfältigen Veranstaltungen zu beleben. Der jährliche Förderbetrag der Volksbank Ruhr Mitte für über 30 Veranstaltungen liegt jeweils zwischen 15.000 und 20.000 Euro.

Da von Seiten, der vom Strukturwandel besonders getroffenen Stadt Herten, kaum finanzielle Mittel zur Verfügung standen, war diese Kulturarbeit nur durch nachhaltige und verlässliche Kooperation und Förderung der Volksbank Ruhr Mitte möglich. Eine Sockelförderung sowie auch spontane Zusagen auf Nachfrage, gaben den städt. Kulturmachern*innen die Sicherheit und den Rahmen, um die Bürger in der Stadt zu unterhalten, zu begeistern und mit neuen kulturellen Impulsen zu versorgen. Seitens der Volksbank wird die Kulturreihe durch Klassikkonzerte im Glashaus ergänzt.  

Die Volksbank Ruhr Mitte ist überzeugt davon, dass nur ein nachhaltiges Engagement und eine verlässliche Finanzierung kulturelle Vielfalt und Qualität ermöglichen kann. Unsere Städte sind nur dann lebenswert, wenn die Kultur den Bürgern immer wieder neue Impulse gibt. Wir freuen uns daher auf weitere Jahre mit vielen tollen Kulturhighlights, im Kleinen und im Großen, für die Stadt und die Menschen in der Region.